Nutria, nicht Biber oder Bisamratte | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Nutria, nicht Biber oder Bisamratte

Immer wieder erreichen die Verwaltung Anrufe von Bürgern, die angeblich mehrere Biber im Krebsbach gesehen haben wollen. Andere fordern uns zur Bejagung der Bisamratten auf, die es angeblich im Teich des Schlossparks und im Krebsbach zu sehen gebe. Die Wahrheit ist: Was Sie aktuell dort sehen, sind weder Biber noch Bisamratten, sondern Nutria. Ursprünglich stammt die Nutria, die auch Sumpfbiber genannt wird, aus Südamerika. In Europa und Asien wurden sie als Pelzlieferant heimisch. Mitte bis Ende des letzten Jahrhunderts gab es in Deutschland insgesamt über 1000 Nutriafarmen, eine davon in der Schwarzbach-Siedlung. Nutria-Pelze waren sehr beliebt und entsprechend teuer. Als das gesellschaftliche Interesse an Naturpelzen nachließ, wurden viele Nutria einfach freigelassen. Heute gilt die Nutria in Deutschland als etablierte invasive Art.

Die Tiere leben entweder paarweise oder in Gemeinschaften von 12 bis 15 Tieren. Sie graben Erdbauten im Uferbereich oder bauen Nester aus langblättrigen Pflanzen und dünnen Stöcken. Die üblicherweise vegetarisch lebenden Wasserfreunde sind Menschen meist gewöhnt und lassen sich ohne viel Scheu von ihnen füttern. Doch Vorsicht: Nutria verteidigen ihr Revier gegen Eindringlinge. Hunde sollten an der Leine bleiben und den so putzig ausschauenden Tieren nicht zu nahe kommen. Überall dort, wo Nutria sich zu stark vermehren, was aufgrund ihrer Bauaktivitäten zu Schäden an Uferböschungen und Dämmen führen kann, können sie geplant bejagt werden. Das Umweltbundesamt sieht Nutria jedoch positiv: Sie vertreiben die Bisamratten, die häufig noch größere Schäden anrichten können.