Die Stadt investiert in die Feuerwehr | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Stadt investiert in die Feuerwehr

In seiner vorletzten öffentlichen Sitzung hat der Neckarbischofsheimer Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst, der dem Neubau eines Feuerwehrhauses in Untergimpern und der nachfolgenden Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrhauses in Neckarbischofsheim den Weg ebnet. Trotz einer sich weiter verschärfenden Finanzkrise der Kommunen ist das ein wichtiges Signal, zeigen wir damit doch, dass wir den Menschen, die rund um die Uhr für unsere Sicherheit da sind, besondere Wertschätzung und Dankbarkeit erweisen wollen. Die aktuellen Feuerwehrhäuser sind im Fall von Untergimpern eine Zumutung für die Feuerwehrleute, auch Neckarbischofsheim hat längst kein Feuerwehrhaus mehr, das den Vorschriften entspricht!

Natürlich hat diese Entscheidung für Spekulationen gesorgt, auch für viele Gespräche. Sehr oft wurde und werde ich darauf angesprochen, dass wir doch arm seien und das Geld nicht rauswerfen sollten „für sowas“. Mir ist wichtig, solchen Argumenten, die von Unkenntnis der Sachlage geprägt sind, entschieden zu begegnen und zudem zu erklären, warum wir im Gremium nach langer Abwägung solch eine Entscheidung getroffen haben.

Zunächst einmal ist wichtig, dass der Gemeinderat im Zusammenspiel mit der Verwaltung und den Kommandanten unserer Wehren auch andere Möglichkeiten diskutiert und gegeneinander abgewogen hat. Eine davon war die Zusammenlegung der beiden Abteilungen. Ich möchte hier gar nicht erst über die Folgen für die Dorfgemeinschaft in Untergimpern philosophieren, die eine Zusammenlegung hätte, denn am Ende wäre diese an einer simplen Frage gescheitert: Wohin mit unseren beiden stark besetzten Wehren? Das Feuerwehrhaus in Neckarbischofsheim wäre auch nach einem Umbau viel zu klein für zwei so (zahlenmäßig) starke Abteilungen. Man könne ja auch ein neues Gesamtfeuerwehrhaus bauen, meinte jemand. Ja, das könnte man, doch wer dies fordert, der sollte uns a) ein passendes Gelände liefern und b) die nötigen Finanzmittel besorgen. Gemmingen plant aktuell ein neues Feuerwehrhaus für zwei Gemeinden, fünf Fahrzeughallen (die bräuchten wir auch) plus Schulungsräumen, Umkleideräumen für Damen, Herren und Jugend, Sanitärräumen und und und. Kostenpunkt: etwa elf Millionen Euro.

Doch die Entscheidung für einen Neubau in Untergimpern liegt nicht am fehlenden Geld und dem nicht vorhandenen Standort für ein Gesamtfeuerwehrhaus. Stephanie Heck, Leiterin des Amts für Feuerwehr und Katastrophenschutz des Rhein-Neckar-Kreises und hauptamtliche Kreisbrandmeisterin, zeigte dem Gemeinderat in einer Klausur im Frühsommer klar und deutlich auf, dass ein Verzicht auf ein Feuerwehrhaus in Untergimpern allein schon wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist der Feuerwehr unmöglich sei. Die Frist von der Alarmierung bis zum Eintreffen der ersten Feuerwehrleute am Einsatzort beträgt laut Gesamtkommandant Marco Hohrein zehn Minuten. Dies sei von Neckarbischofsheim aus bei einem Brand etwa in der Chip-Fabrik in Untergimpern nicht zu schaffen, stellte Frau Heck klar. Sie hatte sich einige Wochen vor ihrem Besuch im Gemeinderat auch die beiden Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet angeschaut. Untergimpern, so die Expertin, sei unhaltbar, Neckarbischofsheim müsse ebenfalls zeitnah saniert und den aktuellen Vorschriften entsprechend gestaltet werden. Wir gehen das nun an!

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Nachricht, wonach das neue Feuerwehrhaus in Untergimpern Anfang 2027 einsatzbereit sei, ist selbstverständlich eine Mär. Aktuell sieht der Plan im Herbst 2027 den Spatenstich vor. So wurde es übrigens schon bei der Sitzung des Gemeinderats kommuniziert.